Obwohl die Pandemie COVID-19 überwunden zu sein scheint, sind die Folgen der langen Abriegelung und Isolierung in unserer Gesellschaft noch immer sichtbar. Insbesondere der Kreativsektor ist einer der am stärksten von der COVID-19-Pandemie betroffenen Sektoren, da vor allem die schwächsten Akteure unerwartete und erhebliche Einkommensverluste hinnehmen mussten. Dieser Sektor umfasst große, weltweit tätige Unternehmen mit stabilem Einkommen, doch zahlreiche kleine Organisationen und unabhängige Amateure und Fachleute, die für den Sektor von grundlegender Bedeutung sind, könnten ernsthafte wirtschaftliche Verluste erleiden, wenn nicht sogar bankrott gehen. Diese Krise stellt eine strukturelle Bedrohung für das Überleben vieler Unternehmen und Arbeitnehmer in der kulturellen und kreativen Produktion dar.

Einige Kultur- und Kreativbranchen, wie z. B. Plattformen für Online-Inhalte, haben von dem gestiegenen Interesse am Streaming kultureller Inhalte während der Sperrung profitiert, doch die Vorteile dieses zusätzlichen Interesses sind im Allgemeinen den größten Unternehmen der Branche zugute gekommen. Der Kultur- und Kreativsektor besteht zu einem großen Teil aus Kleinstunternehmen, gemeinnützigen Organisationen und Kreativschaffenden, die häufig am Rande der finanziellen Tragfähigkeit arbeiten. Wenn der schwächere Teil des Sektors auf der Strecke bleibt, könnte dies einen nicht wieder gutzumachenden finanziellen und sozialen Schaden verursachen.